Fruchtstück

#30 – Der Norden: Papenburg, Leer, Emden

Das verlängerte Wochenenende um den Reformations- und den darauffolgenden Brückentag haben wir genutzt, um ein wenig nach Norden zu fahren. Die Wetterprognose war zwar nur mittelmäßig – aber es ist ja auch Herbst. Da muss man auch mal mit Regen rechnen.

Begonnen haben wir unsere Tour mit einem kurzen Abstecher nach Ditzum. Ditzum liegt am Südufer der Unterems knapp vor der Einmündung in den Dollart und ist ein kleines aber wunderschönes Dorf mit kleinem Hafen, Kirche (Kirchturm in Form eines Leuchtturms), Windmühle und guten Fischrestaurants.

Gut gestärkt ging es dann weiter nach Weener. Weener hat zwei Stellplatzmöglichkeiten – einmal am Alten Hafen und einmal am Yachthafen. Wir haben den Yachthafen vorgezogen, weil es dort deutlich ruhiger ist, denn am Alten Hafen hört man dauerhaft im Hintergrund die Papierfabrik.

Beim Spaziergang durch Weener ist man zwiegespalten. Auf der einen Seite gibt es schicke (Ferien)häuser mit eigenem Yachtstellplatz. Auf der anderen Seite ist die Innenstadt mit extrem vielen Leerständen und verfallenen Häusern nicht wirklich schön.

Selbst das Organeum, ein kleines Museum für Tasteninstrumente, blieb trotz offizieller Öffnungszeiten geschlossen, was uns ein wenig enttäuscht hat.

Von Weener ging es dann nach Papenburg, wo wir für den Nachmittag eine öffentliche Werftführung gebucht hatten.

Bei Papenburg hatten wir den Eindruck, dass man den Stadtbereich mit den Geschäften ansprechender gestalten könnte, zumal der Kanal eine hübsche Grundlage bildet. Vielleicht hat das aber auch am regnerischen Wetter gelegen. Trotzdem sind wir natürlich am Hauptkanal entlang spaziert.

Unsere Suche nach einem schönen Kaffee- oder auch Teehaus war leider nicht von Erfolg beschieden – wir haben leider nur Durchschnitt gefunden, um die Wartezeit bis zur Führung zu überbrücken. Zumindest haben wir im „Sozialer Ökohof“ am Hauptkanal ein leckeres Mittagessen gehabt.

Man kann zwischen mehreren Führungen wählen. Wir haben die Führung „Faszination Schiffbau“ gewählt, da diese nicht nur durch das Besucherzentrum sondern auch noch direkt durch eine Werfthalle führt, so dass man dann mitten drin im Geschehen ist und Geräusche und auch Gerüche direkt wahrnehmen kann.

Besucherzentrum
Die Meyer Werft als Modell
Schiffsmodelle
Musterkabine
Blick in die Werfthalle
Modulbauweise

Die Besucherführung war sehr gut und wir haben sehr viel über den Schiffbau und die Meyer Werft gelernt. Die Stadt Papenburg hat uns aber trotz vorgerückter Stunde nicht dazu animieren können, dort auch noch die Nacht zu verbringen, so dass wir im Regen weiter nach Leer gefahren sind. In Leer gibt es einen großen Parkplatz (Große Bleiche), auf dem es auch fünf Stellplätze für Reisemobile sowie eine komplette Ver- und Entsorgung gibt. Sollten die offiziellen fünf Plätze belegt sein, bietet der Hauptparkplatz noch genügend Ausweichmöglichkeiten.

Nach einer ruhigen Nacht ging es dann am nächsten Morgen entspannt zur Stadtbesichtigung von Leer. Und was für ein Unterschied zu den letzten Tagen erwartete uns. Leer ist ein nettes Städtchen mit schöner Fußgängerzone und vielen Geschäften. Ein Bummel durch die Stadt hat richtig Spaß gemacht.

Stellplatz P9 – Große Bleiche

Ein besonderes Highlight ist die „Große Kirche“ und die dort befindliche Orgel, die die größte Orgel in Ostfriesland ist. Wir hatten das große Glück, dass wir sie sogar hören konnten.

Was wäre Ostfriesland ohne seinen Tee. So hatten wir wenigstens gedacht und auch in den anderen Orten gehofft, schöne Teestuben zu finden. Aber die Hauptstadt des Tees scheint nur Leer zu sein. Hier hat auch Bünting-Tee seinen Ursprung und es gibt ein nettes kleines, aber gut gemachtes Bünting Tee-Museum.

Und eine schöne Teestube gibt es in Leer dann auch. Die „Ostfriesische Teestube am Hafen“. Hier kann man den Tee richtig genießen. Und natürlich gibt es auch noch tollen Kuchen dazu.

Ostfriesische Teestube am Hafen

Von Leer ging es weiter nach Emden.

Übernachten kann man z.B. an der Friesentherme. Von dort kann man Emden auch sehr gut zu Fuß erkunden.

Mühle auf dem Emder Wall
Brückenwärterhaus

Das Otto-Huus durfte natürlich auch nicht fehlen. Leider hatten wir auch hier wieder Pech. Aus „betriebsbedingten Gründen“ geschlossen. So blieb nur ein Blick von außen. Man beachte bitte auch die Fußgängerampel …

An dem Sonntag war gerade „Tag des Museums“, so dass wir für einen Eintritt in alle Museen von Emden konnten. Da das Wetter nicht so top war, haben wir auch das Ostfriesische Landesmuseum besucht. Man konnte den unten im Bild gezeigten Turm besteigen und hat von dort einen guten Überblick auf Emden.

Der Seenotrettungskreuzer „Georg Breusing“ ist auch zu besichtigen und das Tochterschiff „Engelke up de Muer“ war sogar im Einsatz.

Georg Breusing mit Tochterschiff Engelke up de Muer
Maschinenraum Georg Breusing
Fußgängerzone „Große Straße“

Die Kunsthalle Emden darf auf einem Besichtigungsprogramm natürlich auch nicht fehlen.

Blick aus dem Leseraum der Kunsthalle Emden

Die zweite Nacht in Emden haben wir dann auf einem kleinen kostenfreien Parkplatz zwischen „Emder Außenhafen“ und „Großer Seeschleuse“ verbracht.

Vor der Heimfahrt am nächsten Tag haben wir dann noch das Amazon-Lager in Winsen Luhe im Rahmen des Amazon-Besichtigungsprogramms besucht. Die Besichtigung war eine sehr interessante Erfahrung.

2 Kommentare zu “#30 – Der Norden: Papenburg, Leer, Emden

  1. Martin Autor des Beitrags

    Wir finden auch, dass es auch im Herbst in Deutschland interessante Ziele gibt.

    VG Martin

  2. Praefke Ulrich

    Schöner Bericht einer interessanten Kurzreise. Zeigt besondere Plätze, die einen Besuch offensichtlich lohnen, auch im Herbst und auch wenn das Wetter mal nicht so gut ist.
    Wir werden eure Anregungen aufnehmen…
    Danke!
    U&A

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