Fruchtstück

230V Wechserichter

12V ist der Standard

Ein Wohnmobil verfügt normalerweise im Fahrzeug über eine 12V Versorgung. Für die Beleuchtung und auch die meisten elektronischen Geräte ist das ausreichend. Für Mobiltelefone, Tablets und auch Notebooks gibt es Ladegeräte und -adapter für 12V. Selbst Fernseher und Satellitenanlagen gibt es für 12V.

Und wofür 230V?

Es gibt ein paar Geräte, die mit 12V schwer zu betreiben sind. Dazu gehört z.B. ein Fön, eine Kaffeemaschine, ein Toaster oder eben vielleicht auch ein Mixstab.

Da es uns hauptächlich um autarkes Stehen geht, ist eine unabhängige 230V Versorgung natürlich unabdingbar.

Als nächstes ist in die Überlegung einzubeziehen, welche Leistung man denn bei den 230V Geräten abnehmen möchte. Für Kaffeemaschine oder Fön sollte man einen Wandler mit mind. 1500W vorsehen. Hier ist unbedingt darauf zu achten, dass der Wandler in einen Wechselstrom mit reiner Sinuswelle wandelt, denn sonst könnte es bei empfindlichen Geräten (dazu gehören durchaus auch Kaffeemaschinen) zu Problemen kommen.

Welche Leistung wird benötigt?

Ein Wandler für 1500W ist schon ganz schön groß und einige Modelle haben auch noch zusätzliche Lüfter, um die bei der Umwandlung entstehende Wärme abzuleiten. Weiterhin sollte der Wandler möglichst in der Nähe der Aufbaubatterien montiert werden, damit die Kabel zu den Batterien kurz sind und Leitungsverluste vermieden werden. Da bei 1500W Abnahme Ströme bis 125A fließen, müssen die Kabel natürlich ausreichend dimensioniert werden. So ein Verbindungskabel zwischen Wandler und Aufbaubatterie kann schon locker Fingerdick werden. Da bei uns die Aufbaubatterien glücklicherweise unter der Beifahrerdrehkonsole verbaut sind, bietet sich als Montageort die in den Wohnraum gerichtete Rückseite der Drehkonsole an. Kurze Kabelwege und der Wandler ist kaum im Weg. Außerdem kann man sogar die im Wandler befindlichen Steckdosen direkt nutzen, ohne erst noch weitere Steckdosen im Wohnmobil zu verlegen (zumindest temporär). Das von uns gewählte Modell ist ein Ective SI152.

Nach der Demontage des Beifahrersitzes inkl. zugehöriger Drehkonsole kommt man an die Batterien. Dort befinden sich zwei 95Ah AGM Batterien. 

Der Wechselrichter selbst wird an die Rückseite des Sitzgestells montiert. Dazu wurde die serienmäßige Plastikblende entfernt und gegen eine Konstruktionsplatte aus Holz ersetzt. 

Das Kabel, welches in der unteren Steckdose gesteckt ist, ist das Kabel, welches zur Netzvorrangschaltung gelegt wurde, damit vom Wechselrichter auch die Aufbausteckdosen versorgt werden. Details hierzu sind in einem weiteren Kapitel beschrieben. Weiterhin hat dieser Wechselrichter auch noch einen Fernbedienungs- und Fernanzeigeanschluss, der u.a. die entnommene Last anzeigt.

Da der Wechselrichter selbst im ausgeschalteten Zustand ein wenig Strom zieht, kann er auch noch über einen Trennschalter komplett von den Batterien abgekoppelt werden. Dieser Trennschalter ist rechts in der Plastikverkleidung des Beifahrersitzes eingebaut.

Damit aber im Falle des Falles der Wechselrichter nochmals separat abgesichert ist, gibt es eine weitere 150A Sicherung, die kürzestmöglich, direkt hinter dem Abgang an der Batterie angeschlossen ist. Die gewählte Position für die Sicherung ist vor dem Beifahrersitz, da sich dort sowieso bereits zwei weitere Sicherungen befinden. Die Sicherung befindet sich in einem kleinen Sicherungskasten.

Sicherungskasten geschlossen

Um evtl. Klappern zu vermeiden, wurde es noch mit ein wenig Isolierung umwickelt.

Ein guter Spannungswandler stellt also einen großen Komfortgewinn dar, da man unabhängig von Landstrom alle vorhandenen 230V Geräte einfach weiter benutzen kann, ohne sich im Vorhinein darüber Gedanken zu machen, ob man nicht einen 12V Adapter besorgen muss (wenn es diesen denn überhaupt gibt). Im Zusammenspiel mit einer Netzvorrangschaltung erhält man dann noch das I-Tüpfelchen. Wie das funktioniert, ist hier: https://fruchtstueck.de/?p=332 beschrieben.

Letzte Aktualisierung: 27.07.2019