Fruchtstück

Strom für die Aufbausteckdosen

Strom für die Aufbausteckdosen?

Dadurch, dass man einen Wechselrichter hat, heißt es ja noch lange nicht, dass man die im Fahrzeug vorhandenen 230V Steckdosen im Aufbau nutzen kann, denn die sind nur verfügbar, wenn das Fahrzeug am Landstrom hängt. Jetzt hat man mehrere Möglichkeiten: Entweder man nutzt die Steckdosen direkt am Wechselrichter oder man zieht vom Wechselrichter Leitungen dorthin, wo man Wechselrichterstrom braucht (z.B. in der Küche) und hat quasi eine Parallelinstallation zum Landstrom oder aber – und das ist unsere Lösung – man verbindet den 230V Ausgang vom Wechselrichter mit dem zentralen Schaltkasten für den Landstrom (bei uns hinten links im Fahrzeug, wo auch der Landstromeingang ist) und installiert eine Netzvorrangschaltung. Aber auch dafür muss zumindest ein Kabel vom Wechserichter bis zum Schaltkasten verlegt werden. Dann hat man aber den Vorteil, dass man alle bereits im Fahrzeug verbauten 230V Steckdosen nutzen kann.

Die Netzvorrangschaltung schaltet automatisch zwischen Landstrom und Wechselrichterstrom um. Dazu hat das kleine Kästchen zwei Eingänge an die die beiden Kabel kommen. Sollte auf beiden Kabeln Strom liegen, entscheidet die Vorrangschaltung die Bevorzugung – also bei einem Wohnmobil immer der Landstrom. Die Umschaltung geht im Bruchteil einer Sekunde. Eine kleine Hürde ist aber noch zu nehmen, denn im normalen Wohnmobil befinden sich hinter dem FI und der Sicherung nicht nur die Aufbausteckdosen sondern auch das Ladegerät, welches die Aufbaubatterien mit dem Landstrom lädt. Verändert man hier nichts, produziert man einen Kreislauf. Man erzeugt aus den 12V aus den Batterien 230V, welcher dann über die Netzvorrangschaltung in den regulären 230V Kreislauf gespeist wird. An diesem hängt das Ladegerät für die Batterien, der diese dann über eine Wandlung von 230V auf 12V wieder auflädt. Das bedeutet auch, dass man das 230V Kabel des Ladegeräts separieren und mit einem eigenen Sicherungsblock versehen muss, so dass das Batterieladegerät nur wirklich dann 230V bekommt, wenn der Kasten auch am Landstrom hängt.

Das nächste Bild zeigt die finale Lösung. Gut zu erkennen ist links die Vorrangschaltung, dann eine kleine Verteilerdose für die Nullleiter, danach der Originalsicherungskasten mit Sicherung und FI, dann der Originalverteilerkasten für die 230V-Verteilung und dann der neue Sicherungskasten für den Anschluss des 230V Batterieladegeräts.