Fruchtstück

#27.1 – Mit der „Wilden Erika“ über den Jordan

Ja, so heißt die Fahrt, die man mit der Böhmetal-Kleinbahn, der einzigen Schmalspurbahn in der Lüneburger Heide, machen kann, wirklich. Der Jordan ist allerdings kein richtiger Fluss – eher ein Bach und ist ein Nebenfluss der Böhme.

Und die „Wilde Erika“ ist die Lokomotive,

eine Deutz Kö0408, betrieben mit Diesel auf einer Spurweite von 600 mm.

Die Fahrt geht von Altenboizen Bahnhof

nach Hollige Bahnhof und zurück. Dann nach Klein Eilstorf und auch wieder zurück nach Altenboizen Bahnhof. Die Fahrtdauer beträgt laut Fahrplan 1 Stunde und 20 Minuten. Gefahren wird in der Saison am Wochenende jeweils um 13:00 Uhr.

Alternativ kann man in der Saison täglich auch selbst aktiv werden und sich eine Draisine mieten. Mit reiner Pedalkraft geht es dann vorwärts.

Wir sind aber faul und lassen uns lieber fahren. Für den Zugbetrieb stehen unterschiedliche Wagen zur Auswahl. Das können klassische Personenwaggons, aber auch offene Hochbordwaggons mit Bänken sein. Je nach Auslastung wird der Zug zusammengestellt.

Für Fahrten im Winter gibt es in den geschlossenen Wagen sogar einen Ofen.

Der Zug muss auf seiner kurzen Strecke von Altenboizen Bahnhof bis Hollige Bahnhof etliche Straßen queren. Die Absicherung wird vom Chef der Böhmetal-Kleinbahn, Carsten Recht, persönlich vorgenommen.

Vom Hochbordwaggon hat man eine gute Aussicht.

Allerdings muss man immer ein wenig aufpassen, dass einen kein Busch oder Ast streift.

In Hollige Bahnhof angekommen, muss rangiert werden. Die „Wilde Erika“ muss ans andere Ende gebracht werden. Mangels eines Ausweichgleises wird die Lok abgekuppelt und fährt auf ein kurzes Nebengleis – unterstützt durch jugendliches Hilfspersonal.

Eine zweite Lok, die „Willem“ zieht den Zug an der „Wilden Erika“ vorbei, so dass diese sich wieder in Fahrtrichtung davor setzen kann.

Nach den Rangiermanöver geht die Fahrt weiter (oder besser zurück). Die „Willem“ bleibt in Hollige Bahnhof.

Bevor es aber wirklich zurück zum Startpunkt geht, folgt erst einmal ein Halt in „Hollige West“.

Dort gibt es dann für die Passagiere eine Runde Apfelsaft und die Möglichkeit, sich die Beine zu vertreten.

Die Kommunikation von Station zu Station funktioniert wie früher über definierte Rufzeichen.

Weiter geht’s… Aber in Altenboizen Bahnhof ist natürlich noch nicht Schluss. Der Bahnhof wird passiert und es geht nach Klein Eilstorf. Dort angekommen, wird in den Schubbetrieb gewechselt. Die „Wilde Erika“ schiebt nun die Waggons zurück nach Altenboizen Bahnhof. Die Streckenkontrolle übernimmt Carsten Recht mit seiner Signalfahne.

Kurz vor der Einfahrt in Altenboizen Bahnhof ist das Unterholz wieder besonders dicht.

Endstation Altenboizen Bahnhof. Eine abwechslungsreiche Fahrt mit der Böhmetal-Kleinbahn geht zu Ende.

Es war auf jeden Fall ein lohnender Ausflug.

Übernachtet haben wir ganz in der Nähe in Walsrode beim Hotel Forellenhof. Dieses bietet einen eigenen Stellplatz mit kompletter Ver- und Entsorgung, der sogar kostenfrei ist, sobald man dort etwas verzehrt.

Aber vor dem leiblichen Wohl kam noch ein kleiner Spaziergang in der Umgebung vom Hotel entlang am Hunte- und Rieselbach und den schön gelegenen Angelteichen.

Danach ging es auf die Hotelterasse zum Essen. Es gab ein leckeres, nett angerichtetes Drei-Gänge-Menü.

Die Vorspeise: Strauchtomatensuppe mit Pestosahne und Parmaschinkenlolly

Und dazu als Getränk aus der eigenen kleinen Brauerei ein „Schnuckenbräu.

So konnten wir einen schönen Tag gemütlich ausklingen lassen.

Böhmetalbahn: https://www.böhmetal-kleinbahn.de

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