Da wir unser Fruchtstück auch gern zu Städtereisen benutzen, stand Magdeburg dieses Jahr sogar schon zum zweiten Mal auf dem Programm. Im Juli waren wir allein unterwegs und haben direkt an der Elbe auf dem Stellplatz „Petriförder“ geparkt. Jetzt, Mitte Oktober waren wir mit Freunden unterwegs, die allerdings einen Wohnwagen haben, so dass wir auf einem Campingplatz nächtigen mussten. Um Magdeburg herum gibt es einige Campingplätze. Jahreszeitbedingt war allerdings nur noch ein Platz offen, nämlich der Campingplatz Jersleber See. Aber auch dieser Platz ging am Sonntag unserer Abreise in die Winterpause.
Der Campingplatz liegt, wie der Name schon sagt, am Jersleber See.
Als wir Freitagnachmittag gegen 16:30 Uhr am Campingplatz ankamen hatten wir noch 25°C und wir haben am Wohnwagen unserer Freunde erst einmal einen Kaffee getrunken.
Vor dem Abendesssen haben wir noch schnell einen Spaziergang in der untergehenden Sonne am See gemacht.
Wir konnten dann immerhin noch bis 23:00 Uhr draußen sitzen und die laue Abendluft genießen.
Ob es an der diesjährigen Trockenheit lag oder aber, ob der Betreiber keinen Wert darauf legt: die Stellplätze für Kurzzeitgäste haben auf jeden Fall schon lange kein Gras mehr gesehen. Aber für ein Wochenende ging das ok.
Was allerdings überhaupt nicht ok ist, ist, dass es auf dem Campingplatz keinerlei Grauwasserentsorgung gibt. Klar, es gibt ein Waschhaus mit Toiletten und Duschen und es gibt eine Entleerungsmöglichkeit für Chemietoiletten. Aber einen normalen Bodeneinlass für das Grauwasser sucht man vergebens … . Solche Merkmale unterscheiden doch eigentlich Campingplätze von Stellplätzen.
Vom Campingplatz in die Innenstadt von Magdeburg sind es ca. 20km. Da unsere Freunde ja mit einem Wohnwagen angereist waren, hatten wir somit einen PKW zur Verfügung und konnten ohne große Probleme in die Innenstadt mit genügend (kostenpflichtigen) Parkplätzen und Parkhäusern. Von dort kann man dann die Innenstadt mit den Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß ablaufen.
Da wir am Schleinufer geparkt hatten, begannen wir mit den Elbtreppen.
Von dort aus ging es weiter zur Bastion Cleve aus dem 16. Jahrhundert. Diese wurde von 2004 bis 2010 restauriert und gibt einen guten Blick auf die Festungsanlagen von Magdeburg frei.
Der Dom ist von dort auch schon gut zu erkennen, überragt er doch alle anderen Gebäude deutlich.
Der nächste Höhepunkt ist die „Grüne Zitadelle“, ein Haus welches vom Künstler Friedensreich Hundertwasser entworfen wurde. Hundertwasser verstarb während der Bauzeit. Das Haus wurde aber nach seinen Plänen fertiggestellt.
Im Hundertwasserhaus kann man für 7,-€/Person eine Führung buchen, welche auch einen interessanten Einblick in eine der im Haus befindlichen Wohnungen gibt.
Einen krassen Architekturunterschied gibt es in der direkt daneben liegenden Nord-LB mit ihrer kühlen Fassade, in der sich allerdings in den Fenstern die Grüne Zitadelle spiegelt.
Danach war erst einmal Mittagessen angesagt. Wir haben uns ein indisches Restaurant ausgesucht (Indian Palace) und waren sehr zufrieden.
Von dort ging es dann weiter zu den Gruson Gewächshäusern, die 1896 erbaut wurden. Nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg sind die Gewächshäuser seit 2010 in ihrem ursprünglichen Ensemble wieder komplett renoviert.
In den Gewächshäusern gibt es auch ein kleines Aquarium.
Eine Besonderheit ist der landläufig unter dem Namen „Schwiegermuttersitz“ bekannte Kaktus. Sein lateinischer Name lautet: „Echinocactus grusonii“ und ist nach dem Mäzen der Sammlung, dem Maschinenbauunternehmer Hermann Gruson benannt.
Von den Gruson Gewächshäusern ging es über die Sternbrücke
mit schöner Aussicht in Richtung Magdeburger Innenstadt
zum Albinmüller-Turm, der bereits 1926/27 als Stahlbetonkonstruktion erbaut wurde und 60m hoch ist. Darüber befindet sich noch ein 15m hoher Glas-Stahl-Aufbau. Auf dem eigentlichen Turmschaft befindet sich eine Aussichtsplattform, mit einem tollen Ausblick über die Stadt und das Umland.
Zurück zum Auto ging es dann über die Hubbrücke (nur noch als Fußgängerbrücke in Benutzung).
Abends haben wir dann unser Essen draußen eingenommen und den Abend noch lange bei Kerzenschein genossen.
Nachdem unsere Freunde am Sonntag direkt nach Hause gefahren sind, haben wir noch einen Abstecher zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg und zum Schiffshebewerk und der Schleuse Rothensee gemacht. Das Wasserstraßenkreuz ermöglicht eine einfache Verbindung zwischen Elbe und Mittellandkanal und wurde in seiner aktuellen Ausbaustufe erst 2003 fertiggestellt.
Danach ging es dann auch für uns wieder nach Hause.
Sehr schöne, stimmungsvolle Bilder. Der Sommer und der Herbst waren ja auch für uns im Norden sehr einladend.